Spalentor
Das Spalentor ist eines der schönsten mittelalterlichen Stadttore Europas und seit über 600 Jahren ein Wahrzeichen der Stadt Basel.
An der bedeutenden europäischen Handelsstrasse durch die "burgundische Pforte" gelegen, wurde das 1398 vollendete Tor häufig auf Bildern und Kupferstichen dargestellt und war so weit über die Region hinaus bekannt.
Der Name "Spalen" leitet sich von "Pfahl" ab und deutet auf eine ältere Palisaden-Befestigung im Bereich des heutigen Spalenbergs hin. Das Recht, Zölle zu erheben, gehörte zu den wichtigsten Herrschaftsrechten und war auch für Basel eine bedeutende Einnahmequelle. Die detaillierte Zollordnung unterscheidet zwischen Import- und Export-Zöllen. Gewisse Waren (z.B. Leder) durften nur ausgeführt, aber nicht eingeführt werden, weil sie in der Stadt selbst hergestellt wurden. Für grössere Warenposten mussten zusätzlich im Kaufhaus Pfund- und Transitzölle bezahlt werden. Aufschlussreich ist auch die Liste der zollfreien Dörfer: Diese gehörten zum Weichbild der Stadt. Die Hälfte von ihnen liegt im Sundgau, was die traditionell engen Verbindungen zwischen Basel und dem Elsass aufzeigt. |
Zollordnung für das Spahlen-Thor 1775
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Das Spalentor war Teil der äusseren, zwischen 1360 und 1400 errichteten Stadtmauer. Diese war 4,1 km lang und umschloss auch die einstigen Vorstädte. Trotz einer Mauerhöhe von 11 Metern und einem Stadtgraben von 18 Metern Breite bestanden an ihrer Wehrhaftigkeit berechtigte Zweifel.
Im Ernstfall (der nie eintrat) sollte die Stadt vor allem von der inneren Mauer von 1200 geschützt werden. Der Zugang zum Inneren des Tores war nur über die Stadtmauer möglich (die Wendeltreppe im Rundturm wurde erst nach Abbruch der Mauern zugefügt). Über zwei Zwischengeschosse, in denen z.B. die Waffen zur Verteidigung des Tores gelagert wurden, gelangte man in die Amtswohnung des Torwächters im obersten Stock. |
Situationsplan der Stadtmauer
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Das 40 Meter hohe Spalentor verdankt seine monumentale Wirkung einem einfachen geometrischen Konstruktionsschema: Die Breite entspricht genau der Höhe bis zur oberen Galerie. Über diesem Quadrat erhebt sich ein gleichseitiges Dreieck, welches die Dachhöhe definiert. Verbindet man die Spitze dieses Dreiecks mit den unteren Ecken des Quadrats, ergibt sich die Dachschräge.
Die leicht vorgesetzten Rundtürme sind so zur Mittelachse verschoben, dass sich von aussen eine optische Dreiteilung in der Senkrechten ergibt. Die Proportionen entsprechen genau dem sogenannten "Goldenen Schnitt" (a verhält sich zu b wie b zu c), was das menschliche Auge als besonders harmonisch wahrnimmt.
Die leicht vorgesetzten Rundtürme sind so zur Mittelachse verschoben, dass sich von aussen eine optische Dreiteilung in der Senkrechten ergibt. Die Proportionen entsprechen genau dem sogenannten "Goldenen Schnitt" (a verhält sich zu b wie b zu c), was das menschliche Auge als besonders harmonisch wahrnimmt.