E.E. Zunft zum Goldenen Stern
Die Korporation der Bader und Scherer, sowie der Maler, Glaser, Sattler und Sporer bildeten ursprünglich zusammen eine gespaltene Zunft, vermutlich 1260 gegründet. Gemeinsam wurde unter anderem die Trinkstube "zum Himmel" an der Freien Strasse betrieben. Die Harmonie währte jedoch nicht lange und die Scherer erweiterten ihre Tätigkeit des Bartscherens und des Aderlassens zum höher eingestuften Beruf der Wundarznei.
Sie trennten sich von den Malern, Sattlern und Sporern und erwarben im Jahre 1398 das damalige Haus "zum guldinen Sternen" in der Freien Strasse 71. Dieses Haus hat unserer Zunft ihren Namen gegeben. Es ist im Jahre 1889 leider abgerissen worden und nicht mehr in unserem Besitz. Eine Tafel am heutigen Coop City Pfauen erinnert noch an unser Zunfthaus.
Der Wundarzt behandelte in Friedens- wie auch in Kriegszeiten Wunden, im Feld wurde er Feldscherer oder kurz Feldscher genannt und die Zunft erhielt für diese Tätigkeit vom Rat ein Entgelt, das auf die Zunftbrüder verteilt wurde. Ein in die Schlachtfelder mitgeführtes Zunftzelt ist im Historischen Museum Basel archiviert.
Aus der Wundarznei oder Chirurgie entwickelte sich in der Folge ein eigentliches Handwerk, das mehrheitlich beim Meister erlernt wurde. Die Lehre beendete man mit einem Examen, das vor dem Meister und den Sechsern, das heisst vor dem Vorstand der E. Zunft zum Goldenen Stern, abgelegt werden musste. Der Vorstand bildete zugleich das Collegium chirurgorum, als Anlaufstelle für unzufriedene Patienten (entspricht in etwa der heutigen Patientenstelle) und hatte ein wachsames Auge auf Kurpfuscher. Daneben gehörte zu seinen Pflichten auch die Wund- und Leichenschau. Den Wundärzten bzw. Chirurgen gegenüber standen die an der Universität ausgebildeten Ärzte, die sich niemals mit dem Messer abgaben und ausserhalb der Zunft standen. Sie sahen eine chirurgische Tätigkeit als ihres Standes unwürdig an und beschränkten sich auf die Innere Medizin. Nur in seltenen Fällen fanden sich die unterschiedlichen Berufsrichtungen zu einer Zusammenarbeit. Der weltberühmte studierte Doktor der Medizin und Anatomie Andreas Vesalius sezierte im Jahre 1543 sensationell für die damalige Zeit eine menschliche Leiche und ihm zur Seite stand der versierte Chirurge Franz Jeckelmann, Ratsherr der E. Zunft zum Goldenen Stern. Das präparierte Skelett ist das älteste Präparat der Welt und kann als grosse Kostbarkeit im anatomischen Museum Basel besichtigt werden. Die Tochter Jeckelmanns ehelichte später den Stadtarzt Felix Platter, der entgegen den üblichen Gepflogenheiten häufig mit Chirurgen zusammen arbeitete und von deren Wissen profitierte.
Das Zunftleben heute
Im "Goldige Stärn" ist man nicht einfach "nur" Zunftbruder, sondern vielmehr Teil einer Korporation, die gemäss ihrem Leitbild aktiv einen Beitrag an das soziale Leben der Stadt Basel leistet. So hat die Zunft 1996 die Tradition der Neyjoorsaadringgede wieder aufleben lassen. Dieser Brauch findet bei den Zunftbrüdern und bei der Bevölkerung einen sehr guten Anklang. Jeweils am 1. Januar um 11 Uhr laden wir alljährlich die Zunftbrüder und die Bevölkerung Basels zur "Aadringgede" am Münsterberg an den Dreizackbrunnen ein, aus dessen Röhren der traditionelle Hypokras fliesst. Die befreundeten Zünfte zu Brotbecken und Metzgern stiften Gebäck und Wurstiges. Musikalisch begleitet wird dieser traditionelle Anlass vom gemeinsamen Zunftspiel, verstärkt durch Zunftbrüder E.E. Zunft zu Gartnern.
Das kleine Zunftvermögen und die sich daraus ergebenden beschränkten Möglichkeiten von Vergabungen machen erfinderisch. Soziale Einsätze und Fronarbeit sind gefragt, finden regelmässig statt und machen Spass (Kinderspielplätze einrichten, Ausflüge mit behinderten Kindern, Mässbummel für finanziell Schwache etc.). Dabei werden wir zum Teil tatkräftig von Zunftbrüdern der Ehrengesellschaft zum Greifen unterstützt und eine sympathische Zusammenarbeit hat sich daraus ergeben. Auch zunftintern wird der soziale Austausch gefördert. Zunftpfleger wie auch "Stärne-Seniore" sorgen dafür, dass ältere Zunftbrüder immer wieder aktiv ins Zunftleben einbezogen werden.
Gemeinsam mit Spielleuten aus den befreundeten Zünften zum Himmel und zu Webern bilden die Tambouren und Pfeiffer des Goldenen Stern das Vereinigte Zunftspiel. Wir verfügen auch über einen eigenen Marsch, das "Fysymatäntli". Qualitativ hochstehend ist auch der zunfteigene Chor, der gut 50 Sänger umfasst. Auf der Webernstube in der "Staine" geniessen wir ein sehr freundschaftliches Gastrecht.
Im "Sternen-Leben" ist der wichtigste Anlass die jährlich stattfindende Zunftfahrt, die alternierend in Basel oder Auswärtig durchgeführt wird. Ausserhalb von Basel unterhält die Chirurgenzunft traditionell enge und wertvolle Verbindungen zu den Barbers Guilds von London und Glasgow, zur Zunft zur Schmiden Zürich und zur Zunft zun Fischern in Schaffhausen. Aktiv sein entspricht dem heutigen Zeitgeist und hat eine Ausstrahlung nach Aussen, konnte doch die Zunft in den letzten Jahren einen markanten Zuwachs an aktiven und jungen Zunftbrüdern verzeichnen. Auf diesem positiven und erfolgreichen Weg möchten wir weiter schreiten.
Der Wundarzt behandelte in Friedens- wie auch in Kriegszeiten Wunden, im Feld wurde er Feldscherer oder kurz Feldscher genannt und die Zunft erhielt für diese Tätigkeit vom Rat ein Entgelt, das auf die Zunftbrüder verteilt wurde. Ein in die Schlachtfelder mitgeführtes Zunftzelt ist im Historischen Museum Basel archiviert.
Aus der Wundarznei oder Chirurgie entwickelte sich in der Folge ein eigentliches Handwerk, das mehrheitlich beim Meister erlernt wurde. Die Lehre beendete man mit einem Examen, das vor dem Meister und den Sechsern, das heisst vor dem Vorstand der E. Zunft zum Goldenen Stern, abgelegt werden musste. Der Vorstand bildete zugleich das Collegium chirurgorum, als Anlaufstelle für unzufriedene Patienten (entspricht in etwa der heutigen Patientenstelle) und hatte ein wachsames Auge auf Kurpfuscher. Daneben gehörte zu seinen Pflichten auch die Wund- und Leichenschau. Den Wundärzten bzw. Chirurgen gegenüber standen die an der Universität ausgebildeten Ärzte, die sich niemals mit dem Messer abgaben und ausserhalb der Zunft standen. Sie sahen eine chirurgische Tätigkeit als ihres Standes unwürdig an und beschränkten sich auf die Innere Medizin. Nur in seltenen Fällen fanden sich die unterschiedlichen Berufsrichtungen zu einer Zusammenarbeit. Der weltberühmte studierte Doktor der Medizin und Anatomie Andreas Vesalius sezierte im Jahre 1543 sensationell für die damalige Zeit eine menschliche Leiche und ihm zur Seite stand der versierte Chirurge Franz Jeckelmann, Ratsherr der E. Zunft zum Goldenen Stern. Das präparierte Skelett ist das älteste Präparat der Welt und kann als grosse Kostbarkeit im anatomischen Museum Basel besichtigt werden. Die Tochter Jeckelmanns ehelichte später den Stadtarzt Felix Platter, der entgegen den üblichen Gepflogenheiten häufig mit Chirurgen zusammen arbeitete und von deren Wissen profitierte.
Das Zunftleben heute
Im "Goldige Stärn" ist man nicht einfach "nur" Zunftbruder, sondern vielmehr Teil einer Korporation, die gemäss ihrem Leitbild aktiv einen Beitrag an das soziale Leben der Stadt Basel leistet. So hat die Zunft 1996 die Tradition der Neyjoorsaadringgede wieder aufleben lassen. Dieser Brauch findet bei den Zunftbrüdern und bei der Bevölkerung einen sehr guten Anklang. Jeweils am 1. Januar um 11 Uhr laden wir alljährlich die Zunftbrüder und die Bevölkerung Basels zur "Aadringgede" am Münsterberg an den Dreizackbrunnen ein, aus dessen Röhren der traditionelle Hypokras fliesst. Die befreundeten Zünfte zu Brotbecken und Metzgern stiften Gebäck und Wurstiges. Musikalisch begleitet wird dieser traditionelle Anlass vom gemeinsamen Zunftspiel, verstärkt durch Zunftbrüder E.E. Zunft zu Gartnern.
Das kleine Zunftvermögen und die sich daraus ergebenden beschränkten Möglichkeiten von Vergabungen machen erfinderisch. Soziale Einsätze und Fronarbeit sind gefragt, finden regelmässig statt und machen Spass (Kinderspielplätze einrichten, Ausflüge mit behinderten Kindern, Mässbummel für finanziell Schwache etc.). Dabei werden wir zum Teil tatkräftig von Zunftbrüdern der Ehrengesellschaft zum Greifen unterstützt und eine sympathische Zusammenarbeit hat sich daraus ergeben. Auch zunftintern wird der soziale Austausch gefördert. Zunftpfleger wie auch "Stärne-Seniore" sorgen dafür, dass ältere Zunftbrüder immer wieder aktiv ins Zunftleben einbezogen werden.
Gemeinsam mit Spielleuten aus den befreundeten Zünften zum Himmel und zu Webern bilden die Tambouren und Pfeiffer des Goldenen Stern das Vereinigte Zunftspiel. Wir verfügen auch über einen eigenen Marsch, das "Fysymatäntli". Qualitativ hochstehend ist auch der zunfteigene Chor, der gut 50 Sänger umfasst. Auf der Webernstube in der "Staine" geniessen wir ein sehr freundschaftliches Gastrecht.
Im "Sternen-Leben" ist der wichtigste Anlass die jährlich stattfindende Zunftfahrt, die alternierend in Basel oder Auswärtig durchgeführt wird. Ausserhalb von Basel unterhält die Chirurgenzunft traditionell enge und wertvolle Verbindungen zu den Barbers Guilds von London und Glasgow, zur Zunft zur Schmiden Zürich und zur Zunft zun Fischern in Schaffhausen. Aktiv sein entspricht dem heutigen Zeitgeist und hat eine Ausstrahlung nach Aussen, konnte doch die Zunft in den letzten Jahren einen markanten Zuwachs an aktiven und jungen Zunftbrüdern verzeichnen. Auf diesem positiven und erfolgreichen Weg möchten wir weiter schreiten.
Kontaktadresse
Sergio Pesenti
Meister E.E. Zunft zum Goldenen Stern
Bahnhofstrasse 10
4118 Rodersdorf
Telefon P 079 866 68 86
Email: sergio_pesenti@hotmail.ch
www.zunftzumgoldenenstern.ch
Sergio Pesenti
Meister E.E. Zunft zum Goldenen Stern
Bahnhofstrasse 10
4118 Rodersdorf
Telefon P 079 866 68 86
Email: sergio_pesenti@hotmail.ch
www.zunftzumgoldenenstern.ch